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Chronik vum Piusverband 1969 - 1994

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Das 10. Jubiläum

Das Jahr 1979 wird als dasjenige des Abschlusses der Aufbauphase während der ersten zehn Jahre in die Verbandsgeschichte eingehen. Es versteht sich von selbst, dass dieses Jubiläum denn auch gebührend gefeiert werden musste.

Nun waren es zehn Jahre her, dass der damalige, inzwischen am 11. Juni 1978 als 5. Bischof von Luxemburg verstorbene Léon Lommel seine Genehmigung zu einer Neufassung der Statuten erteilt und die Leitung des Dachverbandes der Kirchenchöre weitgehend in die Hände der Laien gelegt und somit dem Piusverband einen neuen Auftrieb gegeben hatte. In der Folge waren Delegierte auf Dekanatsebene gewählt sowie Liturgie- und Kirchenmusikexperten ernannt worden, die sich gemeinsam mit Bischof-Koadjutor Jean Hengen am 10. November 1969 im Home du Sacré-Coeur trafen und bei dieser Gelegenheit den Präsidenten und den Generalskeretär wählten.

So wurde denn der Sonntag, 18. November 1979 ausgewählt als der Tag, an dem ein großes, imposantes Jubiläumskonzert unter Leitung von Abbé René Ponchelet mit Domorganist Maître Albert Leblanc an der Orgel in der Kathedrale von Luxemburg stattfinden sollte. Einem ersten Aufruf zur Mitarbeit gaben nicht weniger als 60 Chöre mit 1417 Sängern statt, die in wochenlanger Probearbeit 23 mittels einfühlsamer, von Präsident Pol Wagener vorgetragener Texte miteinander verbundene Werke einübten.

An dieser „Veillée spirituelle et artistique" unter dem Leitmotiv „Adveniat Regnum Tuum" nahmen schließlich zwischen 900 und 1000 Sängerinnen und Sänger teil; auf den Ehrenplätzen hatten zahlreiche Vertreter des kirchlichen, kulturellen und politischen Lebens Platz genommen, allen voran Bischof Jean Hengen, Kammerpräsident Léon Bollendorff, Staatsminister Pierre Werner, die Minister Jean Wolter, Jacques Santer und René Konen, Staatssekretär Ernest Mühlen, Abgeordnete, Stadträte, Vertreter der UGDA, Vorstandsmitglieder des Piusverbandes und der angeschlossenen Vereine. Es war eine imposante Feier, die bislang hierzulande in einem derartigen Umfang wohl ihresgleichen sucht; die „Veillée" wurde auch auf Musikkassette aufgezeichnet und somit der Nachwelt erhalten. Ein bislang einmaliges Erlebnis innerhalb des Piusverbandes, eine grandiose Apotheose zum 10. Geburtstag.
Eine anlässlich dieses Jubiläumskonzertes durchgeführte Kollekte erbrachte die erkleckliche Summe von 41 000 F, die den Flüchtlingen aus Kambodscha zugute kam. Mit dem 10. Jubiläum endete auch das Mandat des Generalsekretärs Alphonse Felten, der mit an der Wiege des Verbandes gestanden und sich sehr um ihn, um die Kirchenmusik und um die Kultur im allgemeinen verdient gemacht hatte; aus Gesundheitsgründen sah er sich gezwungen, das Mandat zur Verfügung zu stellen. Zum Zeichen des Dankes nahm er in der Vorstandssitzung vom 9. Dezember 1979 zum Zeichen des Dankes eine Armbanduhr entgegen.

In derselben Sitzung wurde Pol Wagener mit 40 von insgesamt 42 Stimmen als Präsident bestätigt, Georges Kuffer und Jean Diederich behielten ihr Mandat als Vizepräsidenten und zum neuen Generalsekretär wurde mit 26 von 40 Stimmen Arthur Keilen aus Schifflingen gewählt.